Heilen mit Wasser - Wickel-Zubehör

Eva Marbach
Projekt
  
Wenn man sich und seine Familie regelmässig mit Umschlägen und Wickeln behandeln will, lohnt es sich, eine spezielle Tuch-Ausstattung extra für Wickel anzuschaffen.

Solche Wickel-Ausstattungen bekommt man im Sanitäts-Fachgeschäft und Apotheken als Wickel-Fertigset oder auch bei Kneipp-Vereinen oder speziellen Shops.

Für den gelegentlichen Einsatz von Wickeln reichen aber auch Küchen-Handtücher, Taschentücher, Moltontücher, Wollschals und ähnliches.

Wickel bestehen immer aus drei Teilen, dem nassen Innentuch, dem Zwischentuch und dem Aussentuch. Ausserdem braucht man eventuelle eine wasserfeste Unterlage.

Die Grösse der Tücher richtet sich nach dem Körperteil, das umwickelt werden soll.

Die drei Tücher werden bei einem Wickel rund um ein Körperteil direkt an Ort und Stelle auf der Unterlage ausgebreitet, unten das Aussentuch, dann das Zwischentuch und dann das Innentuch. Dann wird das zu wickelnde Körperteil auf die Tücher gelegt und schrittweise umwickelt.

Bei einer Auflage, die nicht um das ganze Körperteil gewickelt werden soll, legt man sich die Tücher bereit, um sie nach und nach aufzulegen.

Innentuch

Das Innentuch ist das Tuch, das Kontakt zur Haut haben wird.

Es sollte aus Leinen oder Baumwolle bestehen.

Man kann ein spezielles Wickel-Tuch verwenden oder ein Küchenhandtuch oder Taschentuch.

Das Innentuch ist dasjenige Tuch, das feucht gemacht wird.

Damit es möglichst viel Feuchtigkeit binden kann, wird das Tuch meistens mehrfach gefaltet, damit es dicker ist.

Man taucht es in kaltes, warmes oder heisses Wasser oder in einen dafür vorgesehenen Kräutertee. Dann wird es gründlich ausgewrungen, damit es nicht klatschnass ist.

Oder man bestreicht das Tuch mit der gewünschten Auflage, z.B. Quark, gekochte Kartoffeln,...

Zwischentuch

Das Zwischentuch wurde erst nach Kneipps Wirken eingeführt, weil es sich im Laufe der Zeit herausgestellt hat, dass ein Zwischentuch praktische Vorteile hat.

Für ein Zwischentuch ist ein dickes Baumwolltuch geeignet, beispielsweise ein Moltontuch.

Es dient einerseits dazu, das Aussentuch vor Verschmutzung durch das Innentuch schützen.

Beim Einsatz von Wolle als Aussentuch dient das Zwischentuch dazu, die Haut vor dem Kratzen des Wolltuchs zu schützen.

Das Zwischentuch sollte dazu ein paar Zentimeter grösser sein als das Aussentuch. Dadurch schaut das Zwischentuch am Schluss etwas aus dem Gesamtwickel heraus. Das Wolltuch kommt dann nicht in Kontakt mit der Haut.

Wenn man hingegen ein Frottee-Handtuch oder etwas ähnliches als Aussentuch verwendet, das nicht kratzt, dann braucht man das Zwischentuch vorwiegend, damit die Feuchtigkeit vom Innentuch nicht auch das Aussentuch völlig durchweicht. In diesem Fall kann das Zwischentuch kleiner sein als das Aussentuch, es sollte aber möglichst dick sein.

Aussentuch

Traditionell besteht das Aussentuch aus Wolle oder Flanell, heutzutage nimmt man bei gelegentlichen Wickel-Anwendungen häufig Handtücher aus Frottee.

Das Aussentuch dient in erster Linie dazu, die Temperatur des Wickels zu halten.

Daher muss das Aussentuch auch dick sein.

Ausser der isolierenden Temeraturwirkung soll das Aussentuch die Feuchtigkeit des Wickels innen halten.

Bei naturbelassener, dicker Wolle gelingt der Feuchtigkeitsschutz meistens recht gut.

Bei der Verwendung von Frottee oder dünneren Wolltüchern kann die Feuchtigkeit jedoch hin und wieder durch das Aussentuch hindurchdringen. Daher braucht man dann eine Unterlage, um das Bett zu schützen.

Unterlage

Wenn man als Aussentuch Frottee, Flanell oder dünne Wolle verwendet, sollte man sicherheitshalber eine wasserfeste Unterlage auf dem Bett verwenden, um Matratze und Laken vor Feuchtigkeit zu schützen.

Diese Unterlage kann aus Gummi bestehen oder auch ein dickes Woll- oder Frottee-Tuch sein.